Kleine Chronik unseres Hauses
Bereits seit hundert Jahren ist „Nielsens Kaffeegarten“ ein Haus der Gastlichkeit und der Behaglichkeit. Wir freuen uns, Sie in nunmehr vierter Generation mit süßen und herzhaften Gaumenfreuden verwöhnen zu dürfen. Gerne möchten wir Ihnen nachfolgend aus der Geschichte unseres Unternehmens berichten.
Das Gebäude selbst wurde bereits Anno 1892 als Herrenhaus von dem Keitumer Kapitän Friedrich Petersen für sich und seine Ehefrau Agnes erbaut. Friedrich Petersen hatte seine Agnes in Amerika kennen und lieben gelernt und war mit ihr nach Keitum gezogen. Doch in seinem kleinen, von seinen Ahnen 1807 erbauten Friesenhaus behagte es der Dame von Welt wenig, denn sie war von daheim viel größere Bauten gewohnt. Nach der Fertigstellung des dreistöckigen Herrenhauses auf der Grundlage von amerikanischen Bauplänen direkt neben dem alten Friesenhaus war Agnes Petersen bestrebt, dass ihr Heim zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt avancierte. Nur wer der Dame des Hauses würdig erschien, durfte bei den rauschenden Festen dabei sein, die in dem Haus am Kliff mehrmals im Jahr gefeiert wurden.
Nachdem zunächst Friedrich Petersen und später seine Witwe verstorben waren, wurde das stattliche Gebäude 1917 versteigert. Neue Eigentümer wurden dann der Bäcker und Konditormeister Nicolai Nielsen, der 1890 als Bäckergeselle vom Festland nach Sylt gekommen war, und seine Ehefrau Meta. Zunächst betrieb Nicolai Nielsen noch eine Bäckerei in Westerland, bevor er 1919 in Keitum „Nielsens Kaffeegarten“ eröffnete.
Auf Nicolai Nielsen folgten sein Sohn Karl und Enkel Max, bevor der Urenkel und heutige Inhaber Jens Nielsen den Familienbetrieb 1997 übernahm. Jens Nielsen wurde nach seiner Lehrzeit von seinem Vater in die Geheimnisse der in „Nielsens Kaffeegarten “angebotenen Spezialitäten eingeweiht und erwarb in den folgenden Gesellenjahren bis zur Meisterprüfung in renommierten Betrieben weiteres Fachwissen. Heute verantwortet er gemeinsam mit Ehefrau Elizabeth den Betrieb mit 16 Angestellten.
Ein Meilenstein folgte 2017 mit der Wiederöffnung von „Nielsens Kaffeegarten“ nach einem grundlegenden Umbau. In neuem Gewand zeigt s ich das gastliche Haus in zeitgemäßen Stil. Und die Gäste fühlen sich in der Lounge, im gläsernen Wintergarten und auf der Terrasse sichtlich wohl und genießen den herrlichen Ausblick direkt aufs Wattenmeer. Geblieben sind der hohe Qualitätsanspruch, die zum größten Teil nach überlieferten Rezepturen gefertigten Produkte sowie das Engagement der Inhaber und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor und hinter den Kulissen. Ab 4 Uhr morgens wird in „Nielsens Kaffeegarten“ fleißig gebacken. Den Kunden beschert das breit gefächerte Sortiment der Bäckerei-Theke im Außerhaus-Verkauf die süße Qual der Wahl: Rund 30 Brötchen- und 20 Brotsorten finden sich im Angebot, hinzu kommen bis zu 40 verschiedene Kuchen und Torten. Besonders beliebt sind übrigens „Nielsens Vollkornbrot“, Schrippen und Kliffkanten sowie Zitronen schnitten und die Friesentorte.
Während „Nielsens Kaffeegarten“ morgens zum reichhaltigen Frühstück einlädt, stehen mittags wechselnde, regionale Tagesgerichte und deftige Brotzeiten auf der Karte, am Nachmittag werden dann Kaffee und Kuchen serviert.
Insgesamt stehen für die Gäste 94 Sitzplätze im Innen- und Außenbereich zur Verfügung, und gern wird das Café rund ums Jahr auch für Feierlichkeiten aller Art gebucht. Übrigens wurde auch gerne schon der eine und andere ungewöhnliche Sonderwunsch erfüllt: So ließ sich ein Genießer „Nielsens Friesenkekse“ ins ferne Hongkong schicken, obwohl die Transportkosten teurer waren als die Kekse selbst… Zudem liebt Jens Nielsen Herausforderungen wie jene Kreation einer XXL-Torte: Die hatte die stolzen Maße von 1,50 Meter mal 1,50 Meter und machte 180 Personen satt.
„Beste Qualität und herzliche Gastlichkeit.“ Diese Philosophie galt und gilt “ Nielsens Kaffeegarten“ gestern wie heute. Und die nächste Generation steht schon in den Startlöchern, um das traditionsreiche Familienunternehmen in die Zukunft zu führen. Auch dann dürfte weiterhin die kulinarische Devise Bestand haben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein – es darf auch mal ein Kuchen sein…